Geltende Normen für PEHD Rohre
Normen und Richtlinien werden ständig überarbeitet und den technischen Gegebenheiten angepasst. Die relevanten und derzeit gültigen Richtlinien haben wir zusammengefasst:
DIN 8074 |
Rohre aus Polyethylen - Maße- |
08.1999 |
DIN 8075 |
Rohre aus Polyethylen -Allgemeine Güteanforderungen, Prüfung- |
08.1999 |
DIN EN 12201 |
Kunststoffrohrleitungssysteme für die Wasserversorgung |
06.2003 |
DIN EN 1555 |
Kunststoffrohrleitungssysteme für die Gasversorgung |
04.2003 |
DIN EN 13244 |
Kunststoffrohrleitungssysteme für die Abwasserdruckentwässerung |
04.2003 |
DIN 19537 |
Rohre und Formstücke aus PE-HD für Abwasserkanäle- und leitungen |
01.1988 |
DIN EN 1610 |
Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen |
10.1997 |
DVGW GW 335 |
Kunststoffrohrleitungssysteme in der Gas- und Wasserverteilung: Anforderungen und Prüfung |
11.2005 |
DVGW GW 320-1 |
Rehabilitation von Gas- und Wasserrohrleitungen durch PE-Relining mit Ringraum |
06.2000 |
DVGW GW 320-2 |
Rehabilitation von Gas- und Wasserrohrleitungen durch PE-Relining ohne Ringraum |
06.2000 |
DVGW GW 321 |
Steuerbare horizontale Spülbohrverfahren für Gas- und Wasserrohrleitungen |
10.2003 |
DVGW GW 323 |
Grabenlose Erneuerung von Gas- u. Wasserversorgungsleitungen durch Berstlining |
07.2004 |
DVGW G 472 |
Gasleitungen bis 10 bar Betriebsdruck aus Polyehylen |
08.2000 |
DVGW W 400 |
Technische Regeln Wasserverteilungsanlagen (TRWV) |
03.2003 |
Unterschiede zwischen PE80 und PE100 Rohren:
Im Bereich der PE-HD-Rohre werden verschiedene PE-Werkstoffe unterschieden. Diese Werkstoffgruppen sind:
- PE 63 (= MRS 6,3 N/mm²)
- PE 80 (= MRS 8,0 N/mm²)
- PE 100 (= MRS 10,0 N/mm²)
Die Bezeichnung MRS steht dabei für die erforderliche Mindestfestigkeit (Minimum Required Strength). Man versteht unter einem PE 80 ein PE-HD, welches bezüglich des Zeitstandsverhaltens bei 50 Jahren Standzeit, 20°C Temperaturbelastung und Wasser als Prüfmedium die Zeitstandskurve bei einer Vergleichsspannung von mindestens 8,0 N/mm² schneidet.
Dieser Schnittpunkt liegt bei den Rohrwerkstoffen PE 63 und PE 100 entsprechend bei 6,3 N/mm² bzw. 10,0 N/mm². Das bedeutet, das bei gleicher Abmessung Rohre aus PE 100 Werkstoffen mit einem höheren Betriebsdruck betrieben werden dürfen als aus PE 80.
Maximale Betriebsdrücke PEHD Rohre
Grundlage für die Beantwortung dieser Frage bildet die DIN 8074. Ein Polyethylenrohr mit der SDR-Klasse 5 (SDR= d.a./s), mit dem Durchflussmedium Wasser bei einem Sicherheitsfaktor von 1,25 , kann bei 10°C Betriebstemperatur und 100 Betriebsjahren immerhin mit einem Druck von 46,7 bar betrieben werden. Nachfolgende Tabellen geben einen Überblick über die in der Trinkwasser- und Gasversorgung gebräuchlichen Betriebsdrücke unter Zugrundelegung eines Sicherheitsfaktors von 1,25 für Trinkwasser und 2,0 für Gasleitungen.
Gasrohre:
Gas |
SDR |
Werkstoff |
[bar] |
17,6 |
PE 80 |
1,0 |
11,0 |
PE 80 |
4,0 |
17,0 |
PE 100 |
4,0 |
11,0 |
PE 100 |
10,0 |
Trinkwasserrohre:
Trinkwasser |
SDR |
Werkstoff |
[bar] |
11,0 |
PE 80 |
12,5 |
7,4 |
PE 80 |
20,0 |
17,0 |
PE 100 |
10,0 |
11,0 |
PE 100 |
16,0 |
Wämredehnung von PEHD Rohren:
Wärmeausdehnungskoeffizient / Berechnungsbeispiel Bei der Rohrverlegung ist die Längendehnung zu berücksichtigen. Diese kann wie folgt berechnet werden:
ΔL = L * Δt * εt
ΔL Längendehnung in mm
L Leitungslänge in m
Δt Temperaturdifferenz (°C)
εt Wärmeausdehnungskoeffizient mm/m°C
Mittlere Wärmeausdehnungskoeffizienten für diverse Rohrmaterialien
PE-HD = 0,20 mm/m°C
PVC = 0,08 mm/m°C
PP = 0,18 mm/m°C
Der errechnete Wert gilt für Rohrleitungen, die sich nach allen Seiten hin frei bewegen können. Beispiel:
Rohrmaterial: PE-HD
Länge L = 60 m
Temperaturdifferenz Δt = 15 Grad
ΔL = 0,20 * 60 * 15 = 18 cm
